6
Dionysius^) selig entschlafen. Sein Leib wurde von seiner Gattin Beatrix und seinen Shnen Johann und Otto nach Strauberg gebracht und auf dem Chor der Kirche der Predigermnche, die er gegrndet hatte,____ehrenvoll beigesetzt.
4a. Kulturbettigung der Zisterzienser im 13. Jahrhundert. (Teil I. Nr. 68.)
4b. Grndung einer Stadt im ostdeutschen Kolonisationsgebiet. (Teil I. Nr. 70.)
4c. Grndung eines Dorfes im ostdeutschen Kolonisationsgebiet. (Teil I. Nr. 71.)
5.
Markgraf Otto Iv. mit dem Pfeile im Kampfe mit dem Erzslift Magdeburg.
1278.
Quelle: Magdeburger Schppenchronik (Niederdeutsch)-). Buch Ii.
bertragung aus dem Abdruck des niederdeutschen Textes in den Chroniken der niederschfischen Städte
Leipzig 1860. (Die Chroniken der deutschen Städte vom 14.16. Jahrhundert. Bd. 7.) S. 156162.
Im Jahre 1278 wurde Gnther von Schwalenberg zum Bischof gewhlt, aber noch nicht besttigt. Zu dieser Zeit war Markgraf Otto von Brandenburg ein Feind des Gotteshauses zu Magdeburg. Der zog heran mit groer Heereskraft und hatte Bhmen und Polen und Pommern in seinem Heere. Er kam bis nach Frohse an der Elbe). Dort lagerte er und verma sich trichterweise, er wolle des anderen Tages seine Pferde in den Dom zu Magdeburg einstellen. Am Abend sandte er Boten vor die Stadt, ebenso um Mitternacht und lie ersphen, was die Brger und der Bischof tten. Die Boten kamen wieder und sagten, es sei niemand da, das Volk sei ganz verzagt. In der Morgendmmerung sandte er abermals Boten vor die Stadt. Die kamen wieder und sagten, die ganze Stadt sei voll Posaunen, Pfeifen und Trommeln. Der erwhlte Bischof hatte nmlich die Fahne des heiligen Mauritius4) genommen, sie selbst ans den Marktplatz vor das Rathaus getragen und dort die Brger gebeten, ihm zu folgen. Dazu hatte sich das Volk bereit gefunden. Es erhob sich jetzt wie ein Mann und bestand den Markgrafen bei Frohse und gewann den Streit und fing den Markgrafen mit vielen Rittern und Knappen und fhrte ihn nach Magdeburg in die Stadt und legte ihn in Eisen und hielt ihn solange darin, bis man ihm eine Kiste aus dicken Bohlen hatte herstellen lassen. Darin legte man ihn. Die Kiste stand in dem Hose des Herrn von Querfurt, der da lag, wo nun das Chor von St. Nikolaus auf dem Neumarkte steht. Die Schlacht fand statt am Tage Pauli, des ersten Einsiedlers, d. i. vier Tage nach den 12 Nchten5).
x) Dionysius ist der 9. Oktober.
) Die Magdeburger Schppenchronik, so genannt, weil ihr erster Verfasser Schreiber am Schffenstuhl zu Magdeburg war und auf Veranlassung seiner Herren, der Schffen, sein Buch verfate, ist eine Quelle ersten Ranges und zwar hauptschlich fr die Geschichte des Erzstistes Magdeburg und der angrenzenden Mark Brandenburg. Ihr Grundstock reicht bis zum Jahre 1372 und hat als Verfasser wahrscheinlich den Stadtschreiber Hein-rich von Lammspringe, der der die Zeit von 13501372 als Zeitgenosse berichtet. Das Werk ist dann bis zum Jahre 1516 fortgesetzt worden. Zu den Fortsetzern gehrt auch der noch zu erwhnende magdeburgische Syndikus Engelbert Wusterwitz.
) Frohse ist ein Flecken, etwa 12 km sdl. von Magdeburg an der Elbe gelegen.
*) In der Stadt befand sich ein von Otto dem Groen gegrndetes Kloster, das dem heiligen Mauritius geweiht war. Daher geno dieser Heilige in Magdeburg groe Verehrung.
6) Der Kampf fand am 10. Januar 1278 statt; die 12 Nchte heit die Zeit von Weihnachten bis zum Feste der hl. drei Könige.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Beatrix Johann Otto Otto Schwalenberg Otto_von_Brandenburg Otto Nikolaus Pauli Dionysius Engelbert_Wusterwitz Otto
84
Besondere Betrachtung der wichtigsten Ortschaften.
3. Die Vorgeliirgsorte.
Da, wo das Ohlethal zuerst aus beiden Seiten von den Vorbergen der
Sudeten eingeengt wird, liegt Heinrichau an der Ohle. Es ist ein ehe-
maliges Kloster, das durch Cisterzieusermvnche gegründet wurde. Noch
stehen die. prächtige Klosterkirche mit ihrem hohen, weithin sichtbaren Turme
und das große Stiftshaus, an dessen Rückseite gewölbte Wandelgänge einen
terrassenförmig ansteigenden Hof umschließen. Jetzt ist das Kloster eine
Besitzung der Großherzogin von Weimar, die den ausgedehnten Park mit
seinen großen, prächtigen Rasenflächen und seinen uralten, dicken Eichen sorg-
sältig pflegen läßt. Von diesem Kloster ist zum großen Teile die Kulti-
Vierung Mittelschlesiens ausgegangen.
Südlich von Heinrichau fließt die Ohle au Münsterberg vorüber. Ihr
Thal ist hier südlich und nördlich derartig verengt, daß diese Stelle leicht
verteidigt werden konnte. Darum wurde auch hier von den Piasten eine
Burg erbaut, die in den Zeiten der Hussitenkriege eine wichtige Rolle spielte.
Heute ist sie verschwunden. Die Führung der Bahnlinie Breslau-Mittel-
walde über Münsterberg hat in der Stadt eine verhältnismäßig bedeutende
Fabrikthätigkeit erzeugt.
Es befinden sich hier eine der größten Thonröhrenfabriken Deutschlauds und
eine bedeutende „Präserven-Fabrik", die das sogenannte „Mnnsterberger Dörrgemüse"
liefert.
Die Eisenbahn führt von Münsterberg südlich nach (5amcnz. Am Ab-
hange eines bewaldeten Berges erhebt sich hier ein prächtiges Schloß, das von
dem verstorbenen Prinzen Alb recht von Preußen (dem Vater des jetzigen
Prinzregenten von Brannschweig) erbant wurde und der Lieblingsanfenthalt
seiner Gemahlin, der Prinzeß Marianne der Niederlande, war (). S. 14).
Es ist ein riesenhafter Bau, zum Teil aus Glimmerschiefer, zum Teil aus
glafierteu Ziegeln errichtet. Seine vier hohen, runden Ecktürme sind weit-
bin sichtbar, und an der ganzen Vorderfront zieht sich eine mächtige
Säulenhalle hin. Von ihrem breiten Vorplatze, den prächtige Gartenanlagen
zieren, genießt man einen herrlichen Blick auf die Glatzer Gebirge, besonders
auf das Reichensteiner Gebirge. Von diesem Platze aus führen breite Terrassen
und Treppen ins Thal hinab, neben und auf deuen viele Springbrunnen ihr
Wasser hoch in die Luft und in große Marmorbecken schleudern. Ein weiter
alter Park umschließt das Ganze. Die Herrschaft Camenz gehörte einst zu dem
Cisterzienserkloster am Fuße des Schloßberges.
Die Cisterzienser sind hier kurz nach dem Tatareneinfalle im 13. Jahrhundert
an Stelle der Augustiner eingesetzt worden, die zum Kloster wahrscheinlich im
12. Jahrhundert eine uralte Burg umwandelten. Die Cisterzienser sind für diese Gegend
die Schöpfer der Kultur geworden. Sie haben diesen Landstrich deutsch gemacht und erst
recht bebaut. Ihre Besitzungen dehnten sich einst über Frankenstein, Wartha und
Reichenstein bis nach Mähren hinüber aus. Sie besaßen eigne Gerichtsbarkeit.
Der Abt Tobias Stusche war ein Günstling und Freund Friedrichs des Großen schon
beim Beginne der schlesischen Kriege. Die Sage berichtet, er habe einst Friedrich
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
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Ilfeld ist der Hauptort in der zu unserer Provinz gehörenden
Grafschaft Honstein. Die Burg Honstein (niedriger Stein), die Stamm-
bürg der ausgestorbenen Grafenlinie dieses Landes, ist die schönste
Burgruine des Harzes. Sie erhebt sich auf steiler Höhe über dem
Flecken Neustadt und läßt noch die Anlagen einer sehr starken Bergfeste
erkennen. In den Bauernkriegen ist die Burg ausgeplündert und zerstört
worden. Der Abt des nahen Klosters Ilfeld hatte sich mit den Kloster-
kostbarkeiten auf den Honstein geflüchtet. Das veranlaßte die wüsten
Bauernrotten, in stürmischer Nacht die Burg zu überfallen und die Kloster-
beute zu gewinnen. Auf Melanchthons Rat that sich dann in Ilfeld eine
Schule auf, die heute als Gymnasium fortbesteht und hohes Ansehen hat.
Unser Unterharzgebiet ist so recht ein Beispiel für die Thatsache,
daß sich die Menschen stets gern da ansiedeln und zusammendrängen,
wo fruchtbare Ebenen und rauhe Gebirgsgegenden zusammenstoßen.
Wir sahen dort gleichsam als Harzpforte Ilfeld, hart-daneben die
Burg Honstein, und wir könnten weiter viele alte Dörfer nachweisen,
die im Schutze der geistlichen oder weltlichen Herren dort sich aus-
breiteten. Überall ist der Harzsaum umkränzt von geschäftigen Städten,
reichen Dörfern, reizvollen Burgtrümmern, schönen Schlössern und kleinen
Fürstenresidenzen. Die Bürger der Städte suchten sich des Handels
zu bemächtigen, der teils das Gebirge umzog, teils in die Berge oder
von dort in die Ebene strebte. Die Dörfer gaben den Überfluß ihrer
Gärten und Felder in das Gebirge ab und sicherten sich dort auch
Wiesen und Weiden. Die reichen Klöster trachteten nach Erwerb von
Silber- und Eisenbergwerken und ertragreichen Kirchenwäldern. Die
kleinen Fürsten und Herren verlangten nach großen Jagdrevieren, nach
Zöllen und Abgaben der fleißigen Bergbewohner. Das bedeutendste
unter diesen Herrengeschlechtern ist das derer v. Stolberg. Diesem
Fürsten- und Grasengeschlechte gehören noch heute der Brocken und
weite Gebiete des südlichen und östlichen Harzes. Als stolze Schlösser
leuchten ihre Residenzen Wernigerode und Stolberg vom östlichen
Harze weit in die Ebene hinein. Mitglieder ihres Hauses sind nicht
nur als Schützer und Pfleger der Eigenart des Harzgebiets bekannt
und verehrt, sondern auch als treffliche Staatsmänner von den preußischen
Königen geschätzt und anerkannt worden.
Bon den Klöstern, die für den Harz bedeutsam gewesen sind, muß
Walkenried zwischen Ilfeld und Bad Sachsa genannt werden.
Walkenried ist mitten im Ried (Sumpfland) von den grau gekleideten
Eistercienser-Mönchen angelegt und bald so ausgedehnt und zur
Macht gebracht worden, daß die Höfe der grauen Mönche und ihre Berg-
rechte über das ganze Harzgebiet sich verteilten. So hat Grauhof bei
Goslar seinen Namen von seinen früheren Oberherren, den Walken-
rieder Mönchen. Der Arm der grauen Walkenrieder reichte bis zur
Kaiserstadt Aachen und bis Würzburg, wo das Kloster Weinberge und
Ländereien hatte, und bis Lüneburg, von wo es Salzabgaben bezog.
Die herrlichen Trümmer des im Bauernkriege zerstörten Klosters werden
jetzt von der braunschweigischen Regierung sorgfältig vor weiterem
Verfalle geschützt.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 7 —
b. Gr, 782) zur Weser, Aus der rechten Seite empfängt sie die kleine Aller
auf der Grenze von Braunschweig und Hannover, links die Oker vom Bruch-
berge im Harz, die Fuse vom Südrande des Oderwaldes und die Leine vom
Eichsfelde.
§ 3. Helmstedt.
1. Lage. Die Stadt Helmstedt (13000 Einwohner, Bahnverbindung
mit Brauuschweig,Magdeburg,S ch öningen und Öbisselde) liegt in einer
Thalmulde, die im O. vom Lappwalde, im Sw. vom Elz und Elm und
im Nw, vom Dorm begreuzt wird. Am Fuße dieser Höhenzüge bei
H elm sted t, Frellstedt, Run st edtnnd Offleb en befinden sich zahlreichebrann-
Kohlengruben} mit Brikettfabriken. Die Braunkohlen sind besonders wichtig
für die Heizung der Dampfkessel in den Zuckerfabriken. Von den 400 Zucker-
fabriken des deutschen Reiches kommen auf das Herzogtum Brauufchweig 31,
von denen die meisten in den Kreisen Helmstedt, Wolfenbüttel
und Braunschweig liegen, weil hier der Boden sehr fruchtbar ist. ldie
Zahl der Zuckerraffinerien in unserem Lande beträgt fünf).
2. Der Name Helmstedt bedeutet Wohnstätte des Helmo. Wer
aber dieser Helmo gewesen ist, welcher sich hier zuerst ein Haus baute, den
Wald ausrodete und den Boden urbar machte, wissen wir nicht. Jedenfalls
war die Gegend um Helmstedt schon sehr früh bewohnt, denn die Lübben-
steine (Riesensteine) auf dem St. Annenberge im W. der Stadt sind die
Überreste eines aus Granitblöcken errichteten Grabes, in welchem vor etwa
3000 Jahren die Fürsten des Landes beigesetzt wurden (Hünengrab). Im
Mittelalter gründete der Rat der Stadt Helmstedt in der Nähe ein
Hospital und eine Kapelle zu Ehren der h. Anna, der Mutter der Jungfrau
Maria, weshalb man die Anhöhe den St. Annenberg nannte. Man
deutet den Namen Helmstedt auch als Stadt am Elm, da es die älteste An-
siedelung in diefer Gegend war, und nannte es später wegen seiner Universität
das „Elmathen". Die Sage leitet den Namen Helmstedt ab von Helim,
dem Hündlein des Abtes Lndgerus vom Kloster Werden a, d, Ruhr, der
im Sachsenlande das Evangelium verkündigt haben soll. Als er in die
Gegend von Helmstedt kam, soll er an der Stelle, wo sich sein Hündlein zum
Ausruhen niederlegte, das Lndgerikloster gegründet haben. Der Abt Lndgerns
ist aber wahrscheinlich selbst nie in diese Gegend gekommen, sondern er
schickte ums Jahr 800 mehrere Mönche seines Klosters aus, welche den
heidnischen Sachsen am Elm das Christentum predigteu und sie am Lndgeriborn
bei Helmstedt tauften. Später hat man an dieser Stelle ein eisernes Kreuz
errichtet, welches den Missionsbefehl Christi «Matth, 28, 19—20) als
Inschrift trägt,
3. Geschichte. Ums Jahr 820 erbauten die Mönche von Werden
auf der Ostfeite des Dorfes Helmstedt ein Kloster, welches sie zu Ehren des
h, Ludgerus (1- 809 als Bischof von Münster) das Lndgerikloster nannten.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Anna Maria Maria Annenberg Lndgerus Christi_«Matth
— 83 —
berg (Flecken). Als Kurort wird Grund am meisten bevorzugt, da es in einem
nur nach Süden geöffneten Thale liegt. In den drei anderen Orten dagegen
sind Industrie und Handel durch die Lage an der Eisenbahn begünstigt. Zudem
ist Osterode der Stapelplatz, insbesondere der Kornmarkt für die Bergstädte des
Oberharzes.
9. Lauterberg mit Umgebung. Lauterberg (in der Provinz Hannover)
ist eins der bedeutendsten Bäder des Südharzes. Es hat seinen Ruf erlangt
durch seine Lage in dem schönen Oderthale zwischen lauter bewaldeten Bergen
und durch die Einrichtungen, welche eine Kaltwasserbehandlnng erfordert. Auf
jeder Seite des Thales befindet sich eine Naturschönheit. Westlich von Lauterberg
ist in der Nähe von Scharzfeld die Einhornshöhle, in der Knochen des Höhlen-
baren und angeblich ein Horn des fabelhaften Einhorns gefunden wurden. Ostlich
von Lauterberg liegt der schöne Wiesenbecker Teich innerhalb eines Waldkranzes.
10. Das Wiedathal und seine Umgebung. Das mattenreiche Wieda-
thal ist in seinem nördlichen Teile (vom Dorfe Wieda aufwärts) ziemlich eng;
nach Walkenried zu verflacht es sich; überall aber ist es von herrlichem Walde
eingefaßt. In Walkenried ist die schöne Ruine des Cistercienser-Klosters, in dem
die Mönche von Handarbeit, Ackerbau und Viehzucht lebten. Sie haben sich
große Verdienste erworben durch Urbarmachung großer Länderstrecken, die dem
Kloster nach und nach durch Schenkung zugefallen waren (z. B. das Ried südlich
von Saugerhausen). Das Kloster wurde 1525 im Bauernkriege zerstört; aber
die Ruinen der auf 36 Pfeilern ruhenden Basilika sind sehr schön erhalten.
Deutlich ist die ganze Kloster-Anlage sichtbar. Die Gebäude bilden ein Viereck
und umschließen einen Hof oder Garten, um welchen ein nach demselben offener
Krenzgang führt. (Unser Bild zeigt einen Blick in den schön erhaltenen Kreuz-
gang, durch dessen Öffnungen nach rechts der Klosterhof zu erkennen ist.) Auf
einer Seite befindet sich an dem Viereck die Klosterkirche.
Westlich und östlich von Walkenried befindet sich je eine Stadt, beide zur
Provinz Sachseu gehörig. Sachsa, am Südostfuße des Ravensberges gelegen,
ist als Kurort bekannt. Ellrich an der Zorge ist Eintrittspunkt in den Harz,
wenn man den Kaiserweg benutzen will.
11. Das Bährethal mit Umgebung. Am Ausgange des herrlichen
Thales, welches jetzt die Harzquerbahn durchzieht, wurde ein Prämonstratenser-
Kloster gegründet, das nach Einführung der Reformation in eine evangelische
Erziehungsanstalt umgewandelt ist, die sich noch heute mehr denn je eines ausge-
zeichneten Rufes erfreut. Neben dem ursprünglichen Kloster hatte sich der jetzt
zur Provinz Hannover gehörige Flecken Ilfeld entwickelt.
Südöstlich von Ilfeld liegt die Ruine Hohusteiu auf einem Porphyrfelsen,
welche eine der größten des Harzes ist. Am Fuße des Hohusteiu befindet sich
die Sommerfrische Neustadt bei Ilfeld.
12. Das Thyrathal. Wo die Quellbäche der Thyra sich vereinigen, liegt
das altertümlich gebaute Städtchen Stolberg, das Luther, der hier 1525 gegen
6*
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
248
natürlich nicht warteten, ob das Silbererz unter der
Erde weg nach Freiberg gelaufen kommen würde, son-
dern überall umherftreiften, suchten, einschlugen und
oft auch fanden: so entstand bald da, bald dort in dem
finstern Walde eine lichte Stelle, eine Hütte, ein Dorf,
ein Städtchen, und daraus sind denn jetzt recht hüb-
sche Städte geworden. Der Grund zu der bedeütenden
Bevölkerung des Erzgebirges war gelegt. Auch die
zwei großen Jahrmärkte oder Messen, welche Otto
in Leipzig gestiftet hatte, gewannen durch den Berg-
fegen nicht wenig an Lebhaftigkeit und Bcdeütnng.
Glücklich war Otto bei Allen dem nicht. Durch unge-
rechte Vorliebe für feinen jüngeren Sohn, Dietrich,
bewog er den älteren, Albrecht, zur Empörung gegen
sich und zu erbittertem Kampfe gegen den Bruder,
welcher auch nach des Vaters Tode fortdauerte. Diet-
rich war der überlebende, und sein Sohn, Heinrich
der Erlauchte, sah nach langen Stürmen wieder das
Glück in dem Hause Wettin, doch nur auf kurze Seit,
ein kehren,
4) Thüringen. Heinrich der Erlauchte.
Du weißt, daß das Flüßchen, welches am untern
Theile des Dorfes vorbeisiießt, Pleiße genannt wird.
Gehst du diesem Flüßchen nach: so führt es dich über
Werdau und Crimmitzschau ohnweit Altenburg vorüber
bis Leipzig. Dort vereinigt es sich mit der Elster, die
sich später in die Saale ergießt. Gehst du nun von
da an über Merseburg und Weißenfels die Saale auf-
wärts: so gelangst du zur Mündung des bedeütenden
Flusses Unstrut in die Saale. Auf beiden Seiten die-
ses Flusses nun liegt das gesegnete Thüringen, wohin
die Slaven nicht vorgedrungen waren, welches daher
von einem rein deütschen Volke bewohnt ward. Dieß
Land hatte zuletzt unter sogenannten Landgrafen ge-
standen, von denen die meisten Ludwig hießen, deren
Geschichte die Mönche mit mancherlei artigen oder ab-
geschmackten Mährchen verbrämt haben. Da ist ein
Ludwig der Springer, so genannt von einem angeb-
lichen Sprunge in die Saale, wie er mit Menschen-
kraft gar nicht ausgeführt. werden kann; da ist ein
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Otto Otto Albrecht Albrecht Heinrich
der_Erlauchte Heinrich Heinrich Ludwig Ludwig Ludwig_der_Springer Ludwig
A. Die Thüringer Mulde. 27
Abb. 21. Hundejunge. (Nach einer Photographie von Spieß, Eisleben.)
Venn sie konnten im Dunkeln nicht zurück, weil der Schacht so gefährlich war. Auf einmal
sahen sie ganz fern in der Strecke ein Licht. Oa§ kam ihnen entgegen. Da freuten sie
flbb. 22. Gruppe von Bergleuten. (Nach einer Photographie von Lpieß, Etzleben.)
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Verzeichnis der geographischen Namen.
321
Franken, Herzogtum, Videed. Frankenhausen Viiic b. Frankfurt Viabb.
Freiberg Viii Db.
Freiburg, Stadt in Baden,
Viii Cc.
Freiburg, Kanton, Viiibd. Freigrafschaft Burgund Vi Ab. Freising Vibb.
Frit Vcc.
Friedland Ix Cb.
Friedrichshall Ixca.
Friesen Iv Ba.
Fritzlar Vi Ab ab.
Frstenwalde Viiid b.
Fen Viiicd.
Fulda Vcb.
G.
Gastein Viiidd.
Gemblonx Viiibb.
Genf Viiibd.
Gent Vinbb.
Genua Vibc.
Geplden Vbd.
Gibraltar Ixad.
Glarns Viiicd.
Gnesen Vi Ca.
Gllheim Vi Ab.
Goten Vabde.
Granson Viiibd.
Graubnden Viiicd. Graudenz Viii Ea. Gravelingen Viiiab.
Martens, Leitsaden der Geschichte. Ii.
Gravelotte, Dorf westlich von
Metz.
Grobeeren Ixcb.
Grogrschen Viibd. Gronwgrod Ixda.
H.
Habsburg Viiicd.
Halberstadt Vca. Viia b.
Halle Viiidb.
Hallue, die, Viiiab.
Hamburg Vca.
Hanau Ixbb.
Hannover Viiicb.
Harzburg Viba.
Hasenbhel bei Gllheim Vi Ab. Hastings Vaa.
Havelberg Viba.
Heidelberg Viiic e.
Heitersheim Viid d.
Helgoland Viiica.
Helvetier Iiiaa.
Hermunduren Ivbcab. Herzegowina Ixcc.
Hessen Viiicb.
Hildesheim Viiicb.
Hittin Vieb.
Hochburgund Vcde.
Hochkirch Viibb.
Hchst Viiicc.
Hchstdt Ixcb.
Hohenburg Vca. Hohenfriedberg Viibb. Hohenlinden Viiide.
21
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
14
Europa: Deutschland.
Kattowitz, p. Katowice = Wohnung des Kat (Henkers).
Hatzbach, Katzbachgebirge, Katzengebirge. Es ist zw., ob diese
Na. mit dem W. Katze zusammenhängen, viel wahrscheinlicher
ist, daß sie von einem der folgenden Wörter herkommen:
kelt. coti = Wald; ir. caise = Bach; cas = schnell. Der B.
Katzenbuckel und der an seinem Fuße liegende 0. Wald-
katzenbach sind dagegen wahrscheinlich nach dem häufigen
Vorkommen der Wildkatze den.
Kehl. Schlucht ; Hohlweg.
Kempten, f. Cambodunum = Bg. auf gewölbter Kuppe; kelt.
dunum = Hügel, cam = krumm.
Kiel. Schmale, keilförmige (Bucht).
Kissingen, 823 slav. Chizzicha = brausende Quelle.
Klausthal. Ben. nach einer zum benachbarten Kloster Cella = Zelle
gehörenden Eremitenwohnung (Klause).
Kleve Hügelstadt.
Koblenz, lat. confluentes = die Zusammenfließenden.
Koburg. Kuhburg.
Kocher. Der muntere, lebendige (Fl.).
Köln. Nach Agrippina, der Tochter des Germanicus und Gemahlin
des Kaisers Claudius, von den Römern Colonia Claudia Agrip-
pinensis den. und sp. einfach als Colonia bezeichnet.
Königsberg (in Preußen). Entstand aus einer vorgeschobenen Feste
des deutschen Ordens, welche zu Ehren des Königs Ottokar
von Böhmen ihren Na. erhielt.
Königssee. Bedeutet wahrscheinlich See Kunos.
Köslin. Hirschstadt; wend. kozel = Hirschbock; p. kozla [kosua]
= Ziegenbock, Rehbock.
Kothen. 0., wo kleine Hütten stehen.
Kolberg, urk. Kolobrzeg = am Ufer; wend. kolo = an, brzeg =
Ufer.
Konstanz. Ben. nach Constantius Chlorus, welcher den 0. 378 als
Bollwerk gegen die Alemannen gründete.
Kottbus, wend. Khocebuz = 0. des Khotjebud (= einer, welcher
gern gekommen ist).
Krefeld. Dort ist im 13. Jahrh. von einem p. Edelmanne ein
Schloß »Krakau« erbaut, in dessen Nähe sich der 0. Krakau-
feld (sp. Krafeld) bildete.
Kreuzberg (in der Rhön). Hier soll der heilige Kilian 668 ein
Kreuz aufgepflanzt haben; 1582 ist erst das Kloster erbaut.
Kreuznach, lat. Cruciniacum. Die Mutter Konstantins d. Gr. ließ
dort 306 eine Kapelle (mit einem Kreuz) erbauen.
Küstrin, u. Koztrzyn = Rohrkorb.
Kulm. Hügelstadt.
Kulmbach, f. Culmnaha = Bergbach.
Laacher See. Die Abtei an dem See wurde lat. ad lacum = am
See gen. und nach ihr erhielt wieder der See seinen Na.
Lahn. Langer Fl.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Chizzicha Cella Agrippina Germanicus Claudius Ottokar
von_Böhmen Ottokar Kothen Constantius_Chlorus Krafeld Kilian Culmnaha
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Kattowitz Katowice Cambodunum Kleve_Hügelstadt Kuhburg Königsberg Kolberg Konstanz Krefeld Kreuzberg Kulm Kulmbach
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-i. Abschnitt. Bewohner.
§ 129.
Zu Ausgang der Regierung Ludwigs drang mir überwältigender
Schnelligkeit die Reformation in der Oberlausitz ein. Der Rat in
Görlitz zeigte sich zwar zunächst der Bewegung nicht günstig gesinnt
und trieb den in Luthers Geiste predigenden Franziskus Rupertus
aus der Stadt; später rief er ihn jedoch zurück, um die erregten
Innungen dadurch zu besänftigen, und nun richtete Rupertus den
Gottesdienst ganz auf lutherische Weise ein. Neben ihm wirkte
Zeidler, der noch eindringlicher als Rupertus predigte und vor ver-
sammeltem Rate sprach: „Ich kann jetzt niemand mehr zu St. Nikolaus
oder St. Katharina, sondern allein zu Christo weisen."
1525 brannten in der Stadt 200 Häuser nieder.
8 129. Ferdinand I. (1526—1564) und der Pönfall. In dieser
Zeit hatten die Ratsherren große Mühe, um den Kampf mit den
Handwerkern zu bestehen; sie schlugen jedoch die zünftische Bewegung
1527 mit kräftiger Faust nieder.*) Die Seele der Verwaltung war
seit 1509 der Stadtschreiber Johannes Haß, der ähnlich wie Frauen
bürg ganz im Dienste der Stadt aufging. Im Jahre 1538 besuchte
Ferdinand I., Ludwigs Schwager und Nachfolger, Görlitz. Dabei
wurde soviel Prunk entfaltet und soviel an Truppen aufgeboten, daß
man dies festliche Ereignis wohl als den Höhepunkt des Glanzes
der Stadt bezeichnen kann. Das zeigte sich auch äußerlich dadurch,
daß gerade zu jener Zeit die eigenartige Görlitzer Baukunst von
einem einheimischen Meister, Wendel Roßkopf, zur höchsten Blüte-
gebracht wurde (über die Görlitzer Rathaustreppe und den Schönhof
siehe § 160 f.). Von wirklicher Macht freilich war damals nicht mehr
viel übrig. Wie allenthalben in Deutschland, suchte nämlich um diese
Zeit die landesherrliche Gewalt auch in der Oberlausitz die politische
Selbständigkeit der Städte zu brechen. Dazu hatten die Sechs-
ftädte, vor allem Görlitz, ihre Kräfte seit einem halben Jahrhundert
in einem aufreibenden Kampfe mit den Landständen geschwächt. Da
der Streit nicht wie ehedem mit dem Schwerte, sondern mit Wort
und Feder geführt und durch den Landesherrn als obersten Richter
entschieden wurde, so gewann dieser in solcher Eigenschaft natürlich
*) Die an der Nordseile des Obelmarktes befindliche V errätergasse erinnert an den
Aufruhr. Darüber berichtet eine Fassung der Sage folgendes: Einer der Verschworenen
empfand Reue und veranlaßte, das; die Glocke an der Franziskanerkirche 7 Minuten
früher angeschlagen wurde. Der Rat verließ nun den Saal und entging so dein auf
12 Uhr festgesetzten Überfall (noch heute schlägt die Turmuhr der Lberkirche 7 Minuten
vor der maßgebenden Zeit, eine Einrichtung, die auch in anderen Städten aus geschichtlichem
Interesse beibehalten ist und auf den baldigen Ablauf der Stunde vorbereiten soll).
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]